Was macht glücklich?

Ein neuer Ansatz
___
Die Forderungen des CIPD zum Thema Wohlbefinden am Arbeitsplatz führte zu ersten positiven Veränderungen. Die Anzahl der Unternehmen, die über Strategien für Wohlbefinden verfügen, ist seit 2016 um 130% gestiegen. Laut des Forschungsberichtes zum Wohlbefinden der Mitarbeiter im Jahr 2019 (Veröffentlich vom Verband für Mitarbeitervergütungen und Mitarbeiterleistungen und der privaten Krankenversicherung AXA PPP), geben mehr als 2/3 der Arbeitgeber an, dass sie einen konkreten Plan haben. Demnach haben 68,4% der Arbeitgeber eine gezielte Strategie.
 Dem Bericht zufolge hatten im Jahr 2018 weniger als die Hälfte (d.h. 45%) der Unternehmen einen Plan für das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter, im Jahr 2016 waren es nur 30%. Das bedeutet, dass die Akzeptanz für Strategien zum Wohlbefinden der Mitarbeiter in den letzten drei Jahren stark zugenommen hat, mit + 130%. Von den 47% der Arbeitgeber, die über keine Strategie verfügten, gaben 81% an, dass sie es in diesem Jahr bzw. in den nächsten Jahren nachholen werden.
 Mehr als 2/3 (d.h. 67,6%) der Unternehmen im privaten Sektor und mehr als ¾ (d.h. 77,5%) der Unternehmen aus dem öffentlichen Sektor haben jetzt konkrete Strategien zur Umwandlung Wohlbefinden der Mitarbeiter am Arbeitsplatz.
 Auch die Regierungen haben erkannt, dass neben dem BIP der Maßstab für Wohlbefinden am Arbeitsplatz Einfluss auf den volkswirtschaftlichen Erfolg hat. Die neuseeländische Regierung hat ihre mehrere Millionen Investition mit den folgenden fünf Prioritäten für das Jahr 2019 angekündigt: Unterstützung für den Übergang zu einer nachhaltigen und emissionsarmen Wirtschaft, Unterstützung einer starken digitalen Nation, Verbesserung der Einkommen, Verbesserung der Einkommen, Qualifikationen und Möglichkeiten der Māori und dem pazifischen Raum, sowie Verringerung der Kinderarmut und Förderung der mentalen Gesundheit.
 Auch im Vereinigten Königreich findet das Thema den ersten Anklang. Anfang 2019 veröffentlichte das Büro für nationale Statistiken das erste Merkblatt für die Messung des Wohlbefindens. Das Thema Wohlbefinden ist zwar noch kein Eckfeiler der britischen Wirtschaftspolitik, aber dies scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.
 Die Verbindung der sozialen Verantwortung von Unternehmen (CSR)
Eine interessante Entwicklung der Debatte in den letzten Jahren war unser erweitertes Wissen über die Zusammenhänge zwischen Wohlbefinden, umweltfreundliche Gestaltung von Gebäuden und andere Formen der sozialen Verantwortung der Unternehmen.
 Der „World Green Building Council“ hat einen Bericht veröffentlicht, in dem er die greifbaren wirtschaftlichen Vorteile grüner Arbeitsgebäude erläuterte, die in Verbindung mit neuen Maßnahmen für Gesundheit, Wohlbefinden und Arbeitsproduktivität zu mehr zufriedener Arbeitnehmern führten. Es wurden dafür 11 präsentative Fallstudien weltweit herangezogen, die eine Umweltzertifizierung (u.a. LEED, Green Star und BREEAM) besaßen.
 Der Bericht bewertete die Maßnahmen Gesundheit und Wohlbefinden, wie z.B. Verbesserung von Frischluftsysteme und akustischer Lärmschutz, sowie Erhöhung des Tageslichteinfalls und Verwendung von biophilen Gestaltungsmöglichkeiten (u.a. begrünte Wände und Zimmerpflanzen).
 Nachdem die Strategien für Gesundheit und Wohlbefinden in zertifizierte, nachhaltige Arbeitsumgebungen implementiert wurden, stellten Unternehmen eine deutliche Reduzierung der Fehlzeiten und bessere Gesundheit der Mitarbeiter, sowie höhere Arbeitsproduktivität und geringere Betriebskosten fest. Die britische Leitstelle des Councils hat seinen eigenen „Leitfaden („als Link“)“ über Wohlbefinden und Umwelt veröffentlicht.
 In Zusammenarbeit mit „International Well Building Institute“ (IWBI) bietet die Zertifizierungsstelle „BREAM“ im Vereinigten Königreich Beratung über den Erwerb beider Zertifikate „BREAM“ und „WELL“ an.
 Das Briefing über „Beurteilung Gesundheit und Wohlbefinden in Gebäuden, mit der Angleichung der Standards zwischen den „BREAM“ und „WELL“ Zertifikaten“ wurde erfasst, um ursprünglich Verbesserungsvorschläge für „IWBI“ und „BREAM“ zu entwickeln. Das Briefing war aber auch ein wichtiger Indikator, wie Wohlbefinden und umweltfreundliche Gebäude verknüpft werden können.
 Diese Denkweise ist nun weltweit verbreitet. Das „International WELL Building Institute“ hat sich mit der Plattform „Global Compact“ von den Vereinten Nationen zusammengetan. Diese Plattform ist zuständig für die Entwicklung, Umsetzung und Offenlegung verantwortungsvoller Geschäftspraktiken. „Global Compact“ folgt den Prinzipien Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Korruptionsbekämpfungen.
 Das „Center for Active Design“ bietet das “Fitwel” Zertifikat an, dass ähnlich dem „WELL“ Zertifikat ist. Das „Fitwel“ stellt ein Bewertungssystem für gewerbliche Innenräume dar und gilt als Richtlinie für den Bau, die Gestaltung und Inbetriebnahme von gesünderen Arbeitsräumen.
 Diese Denkweise nimmt weiter Geschwindigkeit auf, denn das weltweit größte Unternehmen für Arbeitsplatzanalysen „Leesman“ hat eine Zusammenarbeit mit der Immobilien- und Technologieberatungsfirma „Delos“ angekündigt. Beide wollen die Auswirkungen von Immobilien- und Arbeitsplatzgestaltungen auf das Wohlbefinden messen und bewerten. Die Daten von „Leesman“ werden in Echtzeit aktualisiert, um die Auswirkungen von spezifischen Gestaltungsmerkmalen auf den neuesten Stand zu halten.
Search
Search