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Das erste Londoner Café wurde im Jahr 1652, von einem griechischen Kaufmann namens Pasqua Roseé eröffnet. Er hatte während seines Aufenthaltes in der Türkei den Kaffee liebgewonnen. Als die Kaffeekultur in Großbritannien im Jahr 1675 in voller Blüte stand, versuchte König Karl II sie zu zerschlagen. Da er damit den freien Austausch politischer Gedanken fürchtete.
Schriftsteller, Journalisten, Künstler und alle, die ihre Gedanken austauschen wollten, trafen sich in Cafés wie z.B. im „Buttons Coffee House“ im Covent Garden in London. Es gab dort einen Löwenkopf aus weißem Marmor, in den man seine Geschichten, Gedanken und Gedichte auf Papier einwerfen konnte. Diese wurden dann zusammengefasst und wöchentlich in Zeitungen veröffentlicht.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es hunderte Cafés von dieser Art in London. Sie hatten alle gemeinsam einen leichten Zugang zu einem breiten Spektrum an Informationen, Ideen, Gedanken und Zeitungen. Vieles wurde in den Tagebüchern von Samuel Pepys festgehalten.
Die Cafés wurden zur Brutstätte von Innovationen, die u.a. vom Naturwissenschaftler Isaac Newton und seinen Zeitgenossen besucht wurden. Die ersten Aktien und Wertpapiere wurden in einem Londoner Café gehandelt. Und auch die britische Versicherungsbranche entstand im Café „Lloyds“. Im Jahr 1754 wurde die Königliche Gesellschaft zur Förderung der Künste, der Industrieerzeugnissen und des Handelsgewerbes (RSA) im Café „Rawthmells“ gegründet. Noch heute wird das Café von „RSA“ im Bezirk Strand in London, nach dem gleichen Prinzip des Gedankenaustausches von früher geführt.
Die Entstehung von Gemeinschaften zum Erfahrungsaustausch bei einer guten Tasse Kaffee war der Motor für Wachstum der damaligen Cafészene. Dies gilt auch für unsere heutigen Cafés, agilen Arbeitsräumen und Co-Working Räume.
Ein eindeutiges Ergebnis zur Entgrenzung unseres Arbeits- und Privatlebens ist, wie Arbeit in Cafés Einzug nehmen. Gleichzeitig erobern Cafés und Co-Working den Einzelhandel, Hotel- und Gastronomiebereiche. Laut eines Berichtes von „Horwath HTL“ aus dem Jahr 2018 steigt die Anzahl der Hotels, die Co-Working Flächen anbieten, um der steigenden Nachfrage von Gästen und digitalen Nomaden gerecht zu werden.
Die „Santander Bank“ hat vor kurzem ihr erstes Workcafé im Vereinigten Königreich in Leeds eröffnet, nach dem ursprünglichen Konzept der „Santander Bank“ aus Chile im Jahr 2016. Der Erfolg hat zu weiteren 50 „Santander Bank“ Workcafés in Spanien, Portugal, Brasilien und Argentinien geführt. Das Workcafé Leeds soll als „Gemeinschaftszentrum“ für Santander-Kunden und Interessenten fungieren. Es soll Bankleistungen, kostenlose Arbeitsräume, buchbare Konferenzräume, Vorträge, Veranstaltungen und frisch gebrühten Kaffee anbieten.
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