Workcafé

Räume für Gemeinschaft und Kulturen

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Für Betreiber moderner Büros ist eine angenehme Atmosphäre verbunden mit einem guten Gemeinschaftsgefühl für Mitarbeiter und Besucher entscheidend.
Es ist wichtig für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, am gleichen Ort zu arbeiten, wo Informationsaustausch, Entwicklung von Ideen als Teil eines gemeinsamen Ziels stattfinden.
Eine der wichtigsten Fragen, die ein Unternehmen sich heutzutage stellen sollte, wie kann das Büro zum Lieblingsort werden, wenn die Arbeitnehmer von überall arbeiten können? Die Antwort auf diese Frage ist, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, dass die Bedürfnisse der Arbeitnehmer am besten erfüllt.
Ein sehr wichtiges Kriterium bei der Arbeitsraumgestaltung ist ein gesundes, soziales Arbeitsumfeld. Arbeitsräume sollten ein Gemeinschaftsgefühl ausstrahlen und positive Erfahrungen am Arbeitsplatz widerspiegeln, z.B. sollten Räume für Gedanken- und Ideenaustausch mit Getränken und Mahlzeiten berücksichtigt werden.
Ein gelungenes Bürokonzept auf der Basis agilen Arbeitens, soll Büroarbeiter ermutigen, den für ihre jeweilige Aufgabe am besten geeigneten Raum zu finden. Dadurch wird das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter gesteigert.
Diese Kriterien werden nicht nur in Cafés und Co-Working, sondern auch bei anderen Arbeitsumgebungen angewendet.
Laut eines Berichtes von „Harvard Business Review“ haben Nutzer von Co-Working-Einrichtungen ihr Wohlbefinden etwa bei 6 auf einer 7-Punkte-Skala bewertet. Das ist etwa 1 Punkt mehr als der Durchschnittsarbeiter im traditionellen Büro.
Es ist nicht verwunderlich, dass nicht nur Betreiber von Büros, sondern auch Betreiber von Hotels, Cafés und Flughafenlounges dieses Konzept bevorzugen. Auch die Entwicklung von Büromöbeln, die heute kaum noch zu unterscheiden sind von Möbeln im Wohn-, Gastronomie- und Hotelbereich, sind Teil dieses Konzeptes.
Das Wachstum des „Dritten Raumes“ und die Urbanisierung des Büros
Im Jahr 1970 untersuchte der amerikanische Soziologe und Stadtplaner William H Whyte, wie Menschen Räume aus unterschiedlichen Kulturkreisen in Städten nutzten. Im Mittelpunkt dieser Studie stand, wie die Menschen in unterschiedlichen Räumen interagieren.
Die Ergebnisse wurden im Buch „The Social Life of Small Urban Spaces“ veröffentlicht, verfilmt und einige Teile wurden Online gestellt (z.B. Änderung der Sitzordnungen). Gebäudemanager werden dieses Verhalten aus ihren eigenen Besprechungs- und Sozialräumen kennen.
Herr Whyte fand heraus, dass menschliche Interaktionen unter vorhersehbaren Abläufen und Ritualen stattfinden, was von der jeweiligen Umgebung unterstützt wird. Er schrieb über die Art der Verabschiedung im Rahmen eines Rituals und wie Menschen die Gesten von anderen übernehmen. Auch analysierte er die Eigenschaften des optimalen sozialen Raumes, hinsichtlich des Verhältnis Sitzplätze zur Grundfläche und welche Beleuchtungsstärken bevorzugt werden. Auf dieser Basis wurden Empfehlungen zur optimalen der Raumgestaltung gegeben.
Eine ähnliche Studie vom Soziologen Ray Oldenburg beschäftigte sich mit der Idee des „Dritten Raumes“ und wie Menschen im gemeinsamen Räumen kommunizieren. Seine Erkenntnisse wurden von Büroausstattern bei der Umsetzung von Workcafés und Pausenräume (Breakout-Zonen) in hochmodernen Büros berücksichtigt.
Häufig hört man, dass die Grenzen zwischen traditionellen Arbeitsräumen und der Außenwelt sich auflösen und dass die Entwicklung von Städten und Büros durch wechselseitigen Austausch, geprägt durch eine gemeinsame DNA.
Einer der interessantesten Aspekte der Studien von Herrn Oldenburg und Herr Whyte ist, wie sie unser heutiges Interesse an Technologie verbunden mit der Büroausstattung vorwegnahmen.
Im Jahr 2014 erschienen mehrere Artikel von „Harvard Business Review“ zum Thema „Workspace that move people“. Dabei wurde festgestellt, dass in Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen (u.a. Medien, Werbung, öffentlicher Sektor, Rechtswesen) ungeplante Kontakte häufiger waren als geplante. Nur 34% aller Interaktionen waren geplant. Die 66% ungeplanten Kontakte fanden häufig am Schreibtisch statt.
Die Arbeitsproduktivität kann gesteigert werden, wenn Dinge geregelt werden, wenn sie anfallen. Diesen Effekt bezeichnet man als „kollisionsfähige Stunden“, d.h. die Anzahl der wahrscheinlichen Interaktionen pro Stunde und pro Bereich. Daher ist es wichtig bei der Gestaltung Orte für spontane und ungeplante Interaktionen zu schaffen. Merkmale von Orten für spontane Treffen, wie z.B. Parks mit Sitzbänken und Cafés, können dabei Anregungen geben.
Viele Trends, des vor kurzen veröffentlichen Buch „Future Office: Next-Generation Workplace Design“ von Nicola Gillen sind bereits in vielen Arbeitsräumen realisiert worden. Zum Beispiel Variationen von Arbeitsräumen, wie weitläufige, offene Räume mit ergonomischen Möbeln bis zu Räumen, die an lokal gestaltete Cafés erinnern.

 
Zusammenfassung
Die Arbeitswelt ist geprägt von den technologischen, kulturellen, wirtschaftlichen und demografischen Veränderungen der letzten Jahre. Die Art und Weise wie wir heute arbeiten, ist komplett anders wie früher. Noch nie zuvor hat man sich so intensiv mit dem Thema Wohlbefinden am Arbeitsplatz beschäftigt. Außerdem stehen uns eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung, die das Wohlbefinden fördern.
Durch neue Technologien und Arbeitsformen wurden die Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben verwischt und wir können Formen und Funktionen andere Bereiche, außerhalb traditioneller Büros nutzen.
In einigen, sehr gelungenen Büroprojekten wurde das Design und die Funktionalität von Cafés integriert, um komfortable und flexible Arbeitsräume umzusetzen. So wie wir in ein Café eintreten und nach einem Platz Ausschau halten, wo wir an einem Laptop arbeiten können, lesen können, entspannen können, mit anderen ungestört unterhalten können, genauso werden Arbeitsräume gestaltet.
Ein Workcafé sollte nicht zu ruhig oder zu laut sein. Es kann sich in einem kleinen, wenig genutzten Raum (zu empfehlen in stark belebten Umgebungen) oder in einem größeren Raum eines Büros befinden. Es sollte jederzeit verfügbar sein. Besonders wichtig aber ist, dass das Workcafé an den Bedürfnissen der eigenen Mitarbeiter abgestimmt wird.
__Boss Design
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